Nachlese: Grundwasser- Bewirtschaftung 13.04.23
Bericht: Edgar Sager vom 17.04.23
Harte Fakten – anschaulich erklärt
- Fazit: Grundwasserschutz ist Trinkwasserschutz -
Es war ein hartes Brot, aber es schmeckte dem 25-köpfigen Publikum. Zwei Stunden trug Andreas Roskam vom Gewässerkundlichen Landesdienst des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hochspezifisch und detailreich alles zum Thema "Grundwasserbewirtschaftung in Ostfriesland" vor. Der Kultur- und Heimatverein hatte den exzellenten Kenner der Materie eingeladen. Unsere Vereinsvorsitzende Grete Tornow bedankte sich bei seiner Begrüßung auch für die stets vorhandene Unterstützung durch die Gemeinde.
Umfangreiches Zahlenmaterial, Daten, Statistiken, zahlreiche Karten, Schnitte durch die oberen Erdschichten und andere visuelle Materialien ergaben durch die fachkundigen Interpretationen Roskams ein übersichtliches Bild des "Naturschatzes Grundwasser" in Ostfriesland. "Wir betreiben einen riesigen Aufwand für eine nachhaltige und zielgerichtete Bewirtschaftung des in der Regel unsichtbaren Grundwassers", sagte Roskam. Dabei sei ein Schwerpunkt die Überwachung durch über 3000 Messstellen, die auch aus großen Tiefen permanent Daten lieferten. Der Landesdienst sorge für deren Sammlung, Aufbereitung und Veröffentlichung.
Für die etwa 50 Millionen Kubikmeter, die in Ostfriesland jährlich gefördert werden, gibt es etwa 300 Förderbrunnen, deren Wasser dann von den Trinkwasserlieferanten aufbereitet wird. Einen interessanten Nebenaspekt tragen die Ostfriesischen Inseln bei. Sie fördern ihr Wasser aus sogenannten Süßwasserlinsen, die sich unter der Dünenlandschaft auf dem schwereren Salzwasser bilden. Harmlose organische Bestandteile beim Trinkwasser der Insel Juist sorgen für eine leicht gelbliche Färbung, was bei Touristen zunächst häufig für Irritationen sorgt.
Roskam ging ausführlich auf mögliche Gefährdungen des Grundwassers ein. Menschengemachte ("anthropogene") Faktoren wie Schadstoffeinträge oder auch natürliche ("geogene") Faktoren wie Versalzungen und Versauerungen zu überwachen und möglichst für deren Vermeidung zu sorgen, sei in Kooperation mit Institutionen, Behörden und den Landwirten eine zentrale Aufgabe seines Amtes.
"Schließlich ist Grundwasserschutz Trinkwasserschutz", so sein Fazit.
An den Vortrag schloss sich eine ausführliche Gesprächsrunde an.
Fotos: Privat
Nachlese Mitgliederversammlung 2023
Bericht und Foto: Edgar Sager vom 29.03.23
Erfolgreiche Arbeit des Kultur- und Heimatvereins Großefehn
- Bis zum Herbst sind sechs Veranstaltungen geplant -
Die erste Mitgliederversammlung nach der Coronapause eröffnete unsere Vorsitzende Grete Tornow am 27. März 2023 mit der Hoffnung, dass nun alles wieder seinen geregelten Gang gehen möge. Sie begrüßte besonders Frank Cramer als Vertreter des Bürgermeisters Erwin Adams. Die Versammlung gedachte dann der verstorbenen Mitglieder.
Im Geschäftsbericht ließ Grete die fünf durchgeführten Veranstaltungen Revue passieren: den traditionellen Jazzfrühschoppen, den Besuch des Ökowerks Emden, den plattdeutschen Abend mit Else Bontjes, den Brasilienvortrag von Frerich Lienemann und den Besuch des Deutschen Auswandererhauses in Bremerhaven. Alle Veranstaltungen könne man als großen Erfolg verbuchen, sagte Grete.
Zum letzten Mal trug Gerd Martens seinen Kassenbericht vor. Nach 29 Jahren trat das Gründungsmitglied nicht wieder an. Seine Kassenführung wurde vom Kassenprüfer Hans Freese als vorbildlich beschrieben. Gerd wurde mit einem Buch und einem Blumenstrauß gedankt.
Für vier Vorstandsposten musste neu gewählt werden: Stellvertretender Vorsitzender wurde Enno Peters (vorher Adolf Sassen), Schriftführer wurde Adolf Sassen (vorher schon kommissarischer Schriftführer), Kassenführerin wurde Kirsten Roskam und als Beisitzerin wurde wiedergewählt Dagmar Gronewold. Weiterhin im Vorstand sind Grete Tornow (1. Vorsitzende), Gert Garbe (Beisitzer) Edgar Sager (Pressewart) und Friedrich Freudenberg (Ehrenvorsitzender).
Unsere Vorsitzende gab ein Ausblick auf das voraussichtliche Programm Frühjahr/Sommer 2023:
Am 13. April referiert Dipl. Ing. Andreas Roskam vom Gewässerkundlichen Landesdienst über die Grundwasserbewirtschaftung in Ostfriesland,
am 13. Mai werden das Große Meer, die Kirche in Wiegboldsbur und die Wasserschöpfmühle in Bedekaspel besucht,
am 23. Juni spielt der Sänger und Gitarrist Holger Aden bei der Schmiede Striek,
am 1. Juli führt Friedrich Freudenberg durch den Ihlower Wald,
am 13. August spielt die Garden City Company beim alten Strackholter Bahnhof und
am 17. September singt Jan Cornelius im Dreeklang Ensemble im Bürgerhaus Großefehn.
Das Bild zeigt (von links): Gerd Martens, Friedrich Freudenberg, Kirsten Roskam, Grete Tornow, Edgar Sager,
Dagmar Gronewold, Enno Peters und Adolf Sassen. Nicht auf dem Bild ist Gert Garbe.
Nachlese: Busfahrt zum Deutschen Auswandererhaus
Bericht: Enno Peters vom 28.03.23
Busfahrt zum Deutschen Auswandererhaus nach Bremerhaven: „Ganz weit weg – Ganz nah dran“!
- Eine Reise durch Raum und Zeit -
Am 25. Februar fuhr unser Kultur - und Heimatverein Großefehn mit einer Gruppe von 45 Personen zum Deutschen Auswandererhaus.
Bei bestem Reisewetter und guter Laune ging es in einem modernen Reisebus Richtung Bremerhaven. Dort angekommen wurden wir von den Museumsmitarbeitern nett empfangen und gleich in zwei Gruppen für die Führung eingeteilt.
Während der 90-minütigen Führung erhielten wir einen Überblick über 300 Jahre Aus- und Einwandergeschichte. Anhand von authentischen Biografien wurden die Teilnehmer zudem über die persönlichen und historischen Motive für eine Aus- und Einwanderung informiert.
Einige Teilnehmer haben auch die Möglichkeit genutzt, in der Familienrecherche nach eigenen ausgewanderten Vorfahren zu suchen.
Das Ganze wurde abgerundet durch eine Kaffeepause im Museums-Restaurant mit aromatischen Kaffee sowie Tee und einem Stück frischem Blechkuchen mit hausgemachten Spezialitäten.
Gegen 16 Uhr traten wir die Heimreise an. Auf der Rückfahrt wurde noch viel über das Thema gesprochen.
So ging dann eine schöner informativer Tag zu Ende. Die Teilnehmer waren rundum zufrieden.
Fotos: Privat
Nachlese: Lichtbildervortrag Brasilien am 27.01.23
Bericht: Edgar Sager vom 30.01.23
Das Land mit zwei Gesichtern
- Ein Vortrag von Frerich Lienemann -
Wer Brasilien nicht nur als Urlaubsland besucht, sondern – wie Frerich Lienemann – in einer vierwöchigen geführten Reise tief in das Wesen des Landes eindringt, ist hin- und hergerissen.
Lienemann war einer Einladung des Großefehner Kultur- und Heimatvereins gefolgt und schilderte im Großefehner Bürgerhaus vor etwa 50 Zuhörern seine Eindrücke in Wort und Bild. "Brasilien - ein Land der großen Dimensionen, ein Land der Parallelwelten" lautete das Thema seines Vortrags.
So stehen auf der einen Seite die unermesslichen Schönheiten der Natur, auf der anderen Seite die Zerstörung des Regenwaldes, der "grünen Lunge" unserer Erde, sowie die unvorstellbare Verschmutzung der Flüsse. In den großen Städten sind die Anwesen der Reichen eingezäunt hinter Schutzgittern, andererseits fristen große Teile der Bevölkerung in den Favelas, den Armenvierteln in den Randgebieten der großen Städte, ihr Dasein. Landwirte im Süden besitzen Farmen, die Fazendas, mit einer Größe von durchschnittlich 30.000 Hektar, das ist weit mehr als die Fläche Großefehns und Wiesmoors zusammen. Trotz dieser Betriebsgrößen haben viele Farmer kein ordentliches Auskommen.
Lienemann konnte, unterstrichen von beeindruckenden Fotos, in seinem mehr als einstündigen Vortrag die Reihe der Kontraste an vielen weiteren Beispielen fortsetzen.
Die Vereinsvorsitzende Grete Tornow dankte ihm mit einem Präsent, das Publikum mit lang anhaltendem Beifall.
Fotos: Privat
Nachlese: Een Abend up Platt mit Else Bontjes am 18.11.22
Bericht: Edgar Sager vom 01.12.22
Ein erfolgreicher "Abend up Platt"
Die Älteren im Publikum fanden sich zurückversetzt in ihre Kindheit auf dem Lande, den Jüngeren öffnete sich die bäuerliche Welt der Großeltern in der Nachkriegszeit. Die plattdeutsche Autorin Else Bontjes, 1950 in Osteel geboren, las auf Einladung des Großefehner Kultur- und Heimatvereins aus ihrem Buch "Mien Kinnerjahren up'n Burenplats" im Gemeindesaal der Aurich-Oldendorfer Kirche vor gut 40 Zuhörerinnen und Zuhörern ihre heiteren und besinnlichen "Vertellsels".
Nach der Begrüßung durch Gert Garbe als Organisator des Abends und durch Friedel Harberts vom Kirchenvorstand eröffnete Holger Aden mit einem Lied von Hannes Flesner die Lesung.
Dutzende von kleinen Geschichten ließen die Kindheit auf dem Lande in den 50er und frühen 60er Jahren auf einem Bauernhof lebendig werden. Sie deckten den Alltag der kleinen Else in all seinen Facetten ab. Wissen über Familienleben, Arbeit, Beschränkungen, Freizeit, Sorgen, Kindersprache, Mode, Traditionen, Bräuche und vieles mehr sollten – so die Autorin – auch den nächsten Generationen vermittelt werden. Die plattdeutschen Geschichten und die dazu passenden Lieder wurden mit kräftigem Beifall belohnt.
Else Bontjes